Bund der Antifaschisten Köpenick

SA-Lokal „Jägerheim“

Das SA-Lokal „Jägerheim“ (genannt „Tante Anna“), Inhaber Sonntag, in der Kaiserin-Augusta-Viktoria-Straße (heute Puchanstraße) fungierte in der Köpenicker Blutwoche als Zwischenstation für die Verhafteten, die später von der SA ins gegenüberliegende Amtsgerichtsgefängnis gebracht wurden.

Liddy Kilian, damals neun Jahre alt, erinnert sich an den Zug der Gefangenen von dem Lokal Seidler ins Amtsgerichtsgefängnis Köpenick:

„Wir haben lange gewartet, bis der Zug der Geschlagenen aus dem Lokal geführt wurde ... und sie zum alten Gefängnis Köpenick mit letzter Kraft gehen mußten. Wir gingen in einigem Abstand dem Zug nach. Langsam gingen sie, die Männer und Frauen. Die SA flankierte sie. Sie gingen am Bahnhof vorbei, über den Mandrellaplatz (damals Hohenzollernplatz) zum großen Tor, das vor dem Gefängnis war und geöffnet wurde. Ich ging hinüber – meine Mutter blieb etwas abseits, damit sie nicht mit hinein gezerrt wurde. Alle gingen vorbei, auch mein Vater. Ich war ganz stumm und starr vor lauter Schrecken.“

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