Bund der Antifaschisten Köpenick

Dr. phil. Heinrich Krone

Heinrich Krone wurde am 1. Dezember 1895 im Hessischen geboren. Seine Familie ermöglichte ihm das Abitur und das Studium der neueren Sprachen und der Sozialökonomie in Münster, Göttingen und Kiel. So erwarb er die Lehrbefähigung für das höhere Lehramt seit 1921. Er nahm als Lehrer Wohnung in Berlin-Wilhelmshagen.

Von 1925 bis 1933 war H. Krone für den Wahlkreis-2-Berlin Reichstagsabgeordneter der katholischen Zentrumspartei. In dieser Zeit wirkte er auch als Sprecher des „Windthorstbundes“, der dem Zentrum nahestehenden Jugendorganisation. Aus der Mitte der zwanziger Jahre rührt auch seine Bekanntschaft zu Johannes Stelling. Krone war einer der wenigen Zentrumspolitiker, der 1924 gegründeten sozialdemokratischen Wehrorganisation „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ beitrat, seit 1926 dessen Bundesvorstand angehörte und später als stellvertretender Vorsitzender der Reichskammer tätig war.

Als die Hitlerregierung im Januar 1933 gebildet wurde und im Februar/März die ersten umfassenden Terroraktionen gegen Antifaschisten startete, besaß H. Krone den Mut, öffentlich beim Polizeipräsidenten von Berlin, von Leretzow, gegen die Überfälle von Köpenicker SA-Leuten auf Antifaschisten zu protestieren. Während der Protest zurückgewiesen wurde, war die Rückantwort der Nazis die Entlassung Dr. Krones aus dem Schuldienst.

In der Folgezeit suchte H. Krone sein Leben als Vertreter, als Mitarbeiter in der Abwicklungsstelle für das Zentrum und als Verleger zu fristen. Zugleich wurde er aktiv, um Verfolgten zu helfen. Er wurde Mitbegründer und Organisator des Caritas-Notwerks für politisch und rassisch Verfolgte und arbeitete im Hilfsausschuss für katholische Nichtarier mit. In dieser Arbeit gelang es ihm auch, Verbindungen zu Jakob Kaiser, zu den zivilen und militärischen Verschwörern des 20. Juli 1944, herzustellen.

Sowohl die kurzzeitige Einberufung zur Wehrmacht als auch die Inhaftierung in der „Aktion Gewitter“ nach dem 20. Juli 1944 und die Verbringung in das KZ-Sachsenhausen vermochten seine tiefe religiöse Einstellung und sein Eintreten für das Leben zu erschüttern.

Dr. Heinrich Krone überlebte das Hitlerregime und arbeitete nach 1945 für die CDU in Bonn, er starb 1969.

Vorname: Heinrich
Nachname: Krone
Titel: Dr. phil.
geboren: 1. Dezember 1895
Beruf: Pädagoge, Schriftleiter, Reichstagsabgeordneter des Zentrums
Parteien und Organisationen in denen Dr. phil. Heinrich Krone aktiv war: RB

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