3.9.2022 | Demonstration „Reclaim Your Kiez! Kein Raum für Rassismus in Treptow-Köpenick! Vol. 2“

Die VVN-BdA Köpenick e.V. unterstützt die Demo „Reclaim Your Kiez! Kein Raum für Rassismus in Treptow-Köpenick!“ am 3. September 2022. Los geht’s um 14 Uhr am S-Bhf. Johannisthal.

Aufruf zur Demo:

Reclaim Your Kiez ist zurück!

In Johannisthal und Schöneweide kommt es immer wieder zu rassistischen Beleidigungen, Bedrohungen und Angriffen. Aber nicht nur auf der Straße gibt es ein tief sitzendes Problem mit Menschenfeindlichkeit. Auch in Behörden, wie dem Jobcenter Treptow-Köpenick, kam es in den letzten Jahren wiederkehrend zu antiziganistischen Diskriminierungen. Derweil veranstalten Angehörige der neonazistischen Partei “Der III. Weg” Spendenaktionen und verteilen ihren menschenverachtenden Müll in Briefkästen und auf der Straße. Schöneweide war lange der Rückzugsraum für organisierte Neonazis, die hier Kneipen und Läden betrieben und nachhaltig das Zusammenleben prägten. Auch wenn vieles nun besser und diverser geworden ist, sind wir noch weit von einem lebenswertem Ort für Alle entfernt! Es sind Vorfälle wie diese, die uns vor Augen führen, wie wichtig ein klares zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rassismus, Antiziganismus, Antisemitismus, LGBTIQ*-Feindlichkeit und jede Art von Menschenfeindlichkeit ist.

Deshalb werden wir dieses Jahr mit unserer Demo durch Johannisthal und Schöneweide ziehen! Wir werden laut sein, wir werden unbequem sein und wir werden Rassismus da aufzeigen, wo er auftritt, nämlich in der Mitte der Gesellschaft. Und genau die wollen wir mit unserer Demo wachrütteln!

Wir sind ein Bündnis von Antifaschist:innen aus Treptow-Köpenick. Als mehrheitlich weiße und damit in der rassistischen Gesellschaft priviligierte Gruppe, sehen wir es als unsere Aufgabe, verinnerlichte Rassismen zu hinterfragen und aktiv zu werden. Es ist unsere Pflicht, gegen diesen menschenverachtenden Normalzustand aufzustehen und für Veränderung zu sorgen! 

Denn solange die AfD in Parlamente einzieht, solange Menschen auf offener Straße beleidigt, bedroht und angegriffen werden, solange Alltagsrassismus im Denken und Handeln zu vieler vorhanden ist, müssen wir umso lauter sagen: Nicht mit uns!

Deshalb kommt am Samstag, dem 03.09.2022, um 14 Uhr zum S-Bahnhof Johannisthal. 

Kämpft mit uns gegen Rassismus! Gebt Rassismus keinen Raum! Reclaim your Kiez!

Wir arbeiten mit dem Register Treptow-Köpenick zusammen, das extrem rechte und diskriminierende Vorfälle erfasst. Hier könnt auch ihr Vorfälle melden, wenn ihr solche erlebt oder Zeug:in werdet.

https://www.berliner-register.de/artikel/demonstration-am-3-september-2022-reclaim-your-kiez-kein-raum-f%C3%BCr-rassismus-in-treptow-k%C3%B6penick-vol-2-393/

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21. Juni 2022 | Gedenkkundgebung in Erinnerung an die Opfer der „Köpenicker Blutwoche“

Richard Aßmann | Dr. Georg Eppenstein | Paul von Essen |Hugo Helbing | Erich Janitzky | Götz Kilian |Karl Lange | Lehmann | Walter Majchrzak | Rudolf Mastaleck | Fritz Otto | Paul Pohle | Karl Pokern | Alfred Pusch | Paul Röhrens | Anton Schmaus | Johann Schmaus |Josef Spitzer | Paul Spitzer | Johannes Stelling | Franz Wätzow | Franz Wilczoch

Im Juni 1933, wenige Monate nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten, waren Köpenicker SA-Männer in grausamer Weise gegen ihre politischen Gegner vorgegangen. Hunderte Sozialdemokrat:innen, Kommunist:innen, Gewerkschafter:innen und andere wurden in den Nazi-Schlägerlokalen furchtbar misshandelt. Auch die ersten jüdischen Bürger wurden verschleppt. Mindestens 23 namentlich bekannte Opfer wurden zu Tode gequält, erschossen oder starben an den Folgen der Folter. Dieser SA-Terror, der vom 21. bis 26. Juni 1933 andauerte, ist als „Köpenicker Blutwoche“ in die Geschichte eingegangen. Verängstigt, wie gelähmt sahen viele Köpenicker:innen tatenlos zu. Viele applaudierten aber auch dem Nazi-Regime. Es war ein Terror auf offener Straße und in aller Öffentlichkeit. 89 Jahre nach den Ereignissen wollen wir an die Opfer erinnern und ein Zeichen setzen gegen Neonazismus und gegen rechte Hetze von heute, gegen Antisemitismus und Rassismus.

Juni 2022 | Gedenkkundgebung | 18 Uhr | Platz des 23. April | Tramhaltestelle Bahnhofstraße/ Lindenstraße

Auch Straßennamen, Gedenktafeln und Gedenksteine in den Köpenicker Ortsteilen erinnern an den großflächigen Terror der Nazis im Juni 1933. Wir bitten alle Mitglieder und Freund:innen dort selbstständig Blumen nieder zu legen:
– Pohlestraße, Ecke Dorotheenstraße (ehemals SA-Lokal „Demuth“)
– Wendenschloßstraße 390 (ehemals SA-Wassersportheim)
– Köpenick Nord, Stelen unter den Birken und am Essenplatz (ehemals SA-Lokal „Seidler“)
– Friedrichshagen: Tafel Richard Assmann (Assmannstr. 46), Friedhof Grab Karl Pokern, Tafel Müggelseedamm 132
– Freiheit 14 und Dammbrücke: Tafel am Gemeindehaus der Evangelisch-reformierten -Schloßkirche und an der Dammbrücke zur Erinnerung an das mutige Handeln des Pfarrer-Ehepaares Ratsch
– Oberschöneweide: Waldfriedhof, Griechische Allee

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„Death to all russians“: Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park geschändet

Graffitis „WHY?“ und „UKRAINIAN BLOOD ON RUSSIAN HANDS“ an sowjetischem Ehrenmal

Das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park in Berlin ist großflächig beschmiert worden. „Fascists“, „Death to all russians“, „Stop War“ und „Kill russians as people in Bucha“ wurde auf die Gedenksteine geschrieben. Das Ehrenmal ist Gedenkstätte und Friedhof für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldat*innen der Roten Armee aus allen Republiken der Sowjetunion.

Dieser Vorfall ist ein gefährliches Beispiel für die geschichtsverfälschenden Narrative, die spätestens seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Umlauf sind.

„Dieser Krieg darf nicht missbraucht werden, um die Erinnerung an die sowjetischen Soldat*innen und das große Opfer das sie gebracht haben, zu verunglimpfen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Sowjetunion von Nazi-Deutschland überfallen wurde und  im Verlauf des Krieges über 25 Millionen Opfer zu beklagen hatte; ein erheblicher Teil von ihnen stammte übrigens aus der Ukraine. Die Russische Föderation ist nicht die Sowjetunion.“, so Cornelia Kerth, Vorsitzende der VVN-BdA.

Graffiti „FASCISTS“ an sowjetischem Ehrenmal

„Den aktuellen Krieg und die Gräueltaten gegen die ukrainische Zivilbevölkerung verurteilen wir aufs Schärfste und fordern seit dessen Beginn den Rückzug russischer Truppen aus dem ukrainischen Staatsgebiet. Für diesen Krieg sind aber nicht die sowjetischen Soldat*innen verantwortlich, welche gegen den deutschen Faschismus gekämpft und ihn, zusammen mit den anderen alliierten Mächten, besiegt haben.“, so Kerth weiter.

Graffiti „KILL RUSSIANS AS PEOPLE IN BUCHA“ an sowjetischem Ehrenmal

So wie wir den Versuch der russischen Regierung zurückweisen müssen, die Erinnerung an die Opfer und den Widerstand der Sowjet-Bürger*innen im Zweiten Weltkrieg zu monopolisieren und für ihren aktuellen Krieg zu instrumentalisieren, darf das Gedenken an die sowjetischen Opfer und die Würdigung ihres Anteils an der Befreiung vom Faschismus nicht dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Opfer fallen.

Auf den sowjetischen Gedenkstätten in Berlin, die zugleich als Friedhöfe für die gefallenen Soldat*innen dienen, liegen nebeneinander Soldat*innen aus heute 15 Nationen begraben, darunter Menschen aus der Ukraine und Russland.

Graffiti „DEATH TO ALL RUSSIANS“ an sowjetischem Ehrenmal

Quelle:
https://berlin.vvn-bda.de/2022/04/death-to-all-russians-sowjetisches-ehrenmal-im-treptower-park-geschaendet/

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April 1945 – 23. April 2022 | 77 Jahre Befreiung von Köpenick

Quelle: VVN-BdA Köpenick e.V.

Am 23. April 1945 befreiten Einheiten der 8. Gardearmee und der 1. Gardepanzerarmee unter ihrem Oberbefehlshaber Wassili Iwanowitsch Tschuikow den Stadtteil Köpenick vom deutschen Faschismus. War es in den vergangenen Jahren für uns ein Grund zum Feiern, ist es im Angesicht des Krieges gegen die Ukraine in diesem Jahr nur Anlass zum Gedenken an die zahllosen Opfer des NS-Terrors. Ganz Europa war verwüstet worden. Millionen Tote forderte der Krieg der Deutschen. In den Konzentrationslagern wurden Millionen Menschen – Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, politische Gegner:innen, Soldat:innen der Anti-Hitler-Koalition und andere – ermordet. In verlustreichen Kämpfen brachten die Alliierten und die Widerstandskämpfer:innen der Résistance den Krieg an seinen Ausgangsort zurück und zerschlugen die deutsche Wehrmacht. Am 8. Mai 1945 kapitulierte Nazi-Deutschland endgültig.
 
Mit dem Wachhalten der Erinnerung leisten wir unseren Beitrag, die von den Nazis ermordeten Köpenicker:innen ebenso wie die sowjetischen Befreier:innen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Während in der Ukraine ein russischer Angriffskrieg herrscht und Menschen sterben, können wir jedoch nicht feiern, sondern rufen zum Gedenken auf.
 
Für einen starken Antifaschismus! Nie wieder!

23. April 2022 | Gedenkkundgebung
17 Uhr | Platz des 23. April (an der „Faust“) | Tramhaltestelle Bahnhofstraße/Lindenstraße

 
Bitte beachtet die Hygienevorschriften im Zusammenhang mit der Pandemie.
 
Hinweis: Denkt bitte daran, dass sich am Rand des Platzes die an die Befreiung Köpenicks erinnernde Gedenktafel befindet, an der ebenso Blumen niedergelegt werden können.

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Verlegung von Stolpersteinen am 5. April 2022 in Baumschulenweg und Johannisthal

Quelle: VVN-BdA Köpenick e.V.

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Köpenick e.V. und der Bund der Antifaschisten Treptow e.V. in Kooperation mit der Fachstelle TKVA – Treptow-Köpenick für Vielfalt und gegen Antisemitismus zur Verlegung von Stolpersteinen ein:

Die Verlegungen finden am 5. April 2022 statt in Baumschulenweg:

Ludwig und Bertha Allenstein
9:00 Uhr, Ernststraße 3

Elfriede Lasch
9:25 Uhr, Scheiblerstraße 17

Paula Töpfer
9:45, Güldenhofer Ufer 10

und in Johannisthal:

Joseph, Gertrud und Kurt-Werner Schönwetter
10:15 Uhr, Herrenhausstraße 9

Stolpersteine sind 10×10 cm große Betonquader mit einer Oberfläche aus graviertem Messing. Stolpersteine werden für alle Menschen verlegt, die in der NS-Zeit verfolgt, entrechtet, vertrieben oder ermordet wurden. Grundsätzlich werden Stolpersteine vor dem letzten frei gewählten Wohnort eines Menschen verlegt.

Informationen zu den Stolpersteinen in Berlin: www.Stolpersteine-Berlin.de

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Einladung zum Gedenken am 27. Januar 2022

Wir möchten einladen zum stillen Gedenken

am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar 2022

und rufen dazu auf, Kränze und Blumen am Mahnmal für die Opfer der Köpenicker Blutwoche („Faust“) auf dem Platz des 23. April sowie an der Gedenktafel für die von den Nazis zerstörte Köpenicker Synagoge (Freiheit 8) niederzulegen und die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen in stillem Gedenken zu ehren.

Zwischen 17 und 18 Uhr werden am Mahnmal, am Platz des 23. April, Bilder der Befreiung gezeigt und ein Kranz unserer Vereinigung niedergelegt.

Berlin, den 11.01.2022

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Stolpersteine für Erla und Erwin Schulz

27. November 2021 | 14 Uhr | Burgemeisterstraße 73 | Bln.-Tempelhof (Nähe U-Bhf. Kaiserin-Augusta-Straße)

Erwin Schulz, 2011. Bild: VVN-BdA Köpenick e. V.

Wir verlegen zwei Stolpersteine für die Widerstandskämpfer:innen Erla und Erwin Schulz. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme leisteten die Geschwister illegale Arbeit. 1935 wurde Erwin im Sportprozess zu einer mehrjährigen Zuchthausstrafe verurteilt und kam in die Emslandlager. Erla unterstützte ihren Bruder in der Haft und sammelte Geld für ihn. Erwin Schulz setzte sich viele Jahre für die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche ein und war langjähriges Mitglied unserer Vereinigung.

Daher werden am 27. November vor dem Haus Burgemeisterstraße 73 im Rahmen einer kleinen Gedenkveranstaltung zwei Stolpersteine in den Boden des Bürgersteigs eingelassen. Stolpersteine sind 10×10 cm große Betonquader mit einer Oberfläche aus graviertem Messing. Stolpersteine werden für alle Menschen verlegt, die in der NS-Zeit verfolgt, entrechtet, vertrieben oder ermordet wurden. Grundsätzlich werden Stolpersteine vor dem letzten frei gewählten Wohnort eines Menschen verlegt.

Informationen zu den Stolpersteinen in Berlin: www.Stolpersteine-Berlin.de

27. November 2021 | 14 Uhr | Burgemeisterstraße 73 | Bln.-Tempelhof (Nähe U-Bhf. Kaiserin-Augusta-Straße)

Erwins Schwester Erla, undat. Bild: VVN-BdA Köpenick e. V.

Die Veranstaltung findet vorbehaltlich der pandemischen Lage und unter Beachtung der Regeln der 10. Verordnung zur Änderung 3. SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 10.11.2021 mit einer kleinen Veranstaltung bei begrenzter Teilnehmer:innenzahl statt. Wir bitten um die Einhaltung des Mindestabstands sowie das Tragen einer FFP2-Maske.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

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Antifaschistischer Stadtrundgang zu jüdischem Leben in der Köpenicker Altstadt

7. November 2021 | 16 Uhr | Schlossplatz Köpenick

Rundgang am 8. Nov. 2020.

Mit unserem jährlichen Rundgang durch die Köpenicker Altstadt möchten wir den Opfern der Novemberpogrome 1938 gedenken. Der Rundgang führt uns an den Wohnorten und Geschäften von Köpenicker Jüd:innen und zur ehemaligen Synagoge.

7. November 2021 | 16 Uhr | Schlossplatz Köpenick

Weitere Veranstaltungen:
Gedenkkundgebung der Berliner VVN-BdA 9. November 2021 | 18 Uhr | Mahnmal Levetzowstraße
Weitere Informationen unter: 9november.blogsport.eu

Matinee des BdA Treptow14. November 2021 | 11.00 Uhr | Rathaussaal Treptow | Neue Krugallee 4
Weitere Informationen unter: www.bda-treptow.de/

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Einladung zur Verlegung von Stolpersteinen am 28. August 2021 in Friedrichshagen

Der 2012 für die nach Theresienstadt deportierte Clara Ehrmann (1886-1943) verlegte Stolperstein. © VVN-BdA Köpenick.

Die Fachstelle TKVA – Treptow-Köpenick für Vielfalt und gegen Antisemitismus und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Köpenick e.V. laden zur Verlegung von Stolpersteinen ein:

Kurt und Blanka Rosenthal und die Töchter Eva und Ursel Rosenthal

Kurt Rosenthal (geb. 1.9.1893 in Berlin) war Bankbeamter und heiratete 1922 Blanka Mathias (geb. 31.6.1894 in Pasewalk). Im Jahr darauf, am 16.5.1923, wurde die erste Tochter Eva Hannelore geboren. 1933 verlor der Vater im Zuge des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums seine Anstellung und versuchte sich und die Familie als Inkassovertreter über Wasser zu halten. 1935 erhielt er eine Anstellung als Klubwart seines Ruderklubs, der Jüdischen Wassersportgesellschaft 1898. Die Familie wohnte nun in einer kleinen Wohnung im Klubhaus in der Waldowstraße 2, der heutigen Joseph-Nawrocki-Straße 12. Die zweite Tochter Ursel Marianne erblickte am 22.6.1936 das Licht der Welt.
1940 waren die Rosenthals gezwungen ihre Wohnung zu verlassen, und in das „Judenhaus“ in der Mühlenstraße 77 in Berlin-Pankow zu ziehen. 14.12.1941 erlag Kurt Rosenthal den durch Misshandlung durch die Gestapo erlittenen schweren Verletzungen. Blanka Rosenthal wurde mit der sechsjährigenTochter Ursel am 26.10.1942 nach Riga deportiert, und dort im Wald bei einer Massenerschießung ermordet. Die ältere Tochter Eva wurde am 6.4.1943 im Rahmen der „Fabrikaktion“ nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Die Verlegung findet am 28. August 2021, um 13.30 Uhr, in Friedrichshagen vor dem Haus Josef-Nawrocki-Straße 12 statt.

Die Stolpersteine werden vom Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt.

Die Einladung findet sich als PDF hier.

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07.08.21 | Demonstration „Reclaim your Kiez! Kein Raum für Rassismus in Treptow-Köpenick!“

Die Initiative Uffmucken Schöneweide und andere Gruppen rufen zu der antifaschistischen Demonstration „Reclaim your Kiez! Kein Raum für Rassismus in Treptow-Köpenick!“ am 7. August 2021 auf. Wir, die VVN-BdA Köpenick e.V., unterstützen das Anliegen und rufen daher unsere Mitglieder und Freund:innen zur Teilnahme auf:

Ein*e junge*r Antifaschist*in wird in Köpenick mit dem Hitlergruß angepöbelt und bedroht. Eine Frau mit Kopftuch ist mit ihrem Kind im Kinderwagen unterwegs und wird am S-Bahnhof rassistisch beleidigt und angeschrien. Ein Journalist wird an seiner Wohnadresse von Nazis belagert. Ein Imbisswagen in der Dörpfeldstraße wird mit Gewaltphantasien besprüht und mit Säure beschädigt. Am S-Bahnhof Adlershof wird eine Schwarze Person mit dem N-Wort beschimpft und geschlagen.

Solche Vorfälle sind Alltag in Treptow-Köpenick. Nazis und Rassist*innen machen sich wie selbstverständlich im öffentlichen Raum breit. Die höchsten Wahlergebnisse der NPD in ganz Berlin wurden in der Köllnischen Vorstadt erzielt, jetzt hält ein AfDler das Direktmandat für Adlershof im Berliner Abgeordnetenhaus. Dazu kommt ein gesellschaftlich tief verwurzelter Rassismus. Denn rassistische Gewalt geht nicht nur vom rechten Rand aus, rassistische Gewalt ist deutsche Normalität.

Das zeigen Wir auf. Das klagen Wir an. Dagegen kämpfen Wir. Und rufen Euch auf, das Gleiche zu tun: Reclaim your Kiez! Gebt Rassismus keinen Raum in TK!

Kommt am Samstag, den 7. August, um 14 Uhr zum Vorplatz des S-Bahnhof Köpenick. Seid laut. Seid unbequem. Seid da.

Wir zeigen den Nazis, dass TK kein ruhiges Pflaster für sie ist. Und Wir zeigen der weißen Dominanzgesellschaft, dass ihre Normalität gewalttätig ist. Denn wer von Rassismus profitiert, hat die Pflicht an sich selbst zu arbeiten und solidarisch gegen rassistische Strukturen zu kämpfen. Am 7. August tragen Wir diesen Kampf auf die Straße, aber kämpfen werden Wir ihn jeden Tag.

Wir selbst sind junge Antifaschist*innen aus Treptow-Köpenick. Die meisten von uns sind in der rassistischen Normalität privilegiert. Deshalb stehen Wir solidarisch an der Seite von Betroffenen rassistischer Gewalt. Wir arbeiten mit dem Register Treptow-Köpenick zusammen, das extrem rechte und diskriminierende Vorfälle erfasst: https://berliner-register.de/treptow-koepenick Hier könnt auch ihr Vorfälle melden, wenn ihr solche erlebt oder Zeug*in werdet.

Aktuelle Infos unter: uffmucken-schoeneweide.de

Infos auch auf Twitter: @ReclaimYourKiez und Instagram: @ReclaimYourKiez

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