Ein „Stolperstein“ für den Chemiker Dr. phil. Georg Eppenstein

Ein Durchgang an der Salvador-Allende-Straße 43-45 war am Nachmittag des 21. Juni 2004 Treffpunkt für rund 50 Bewohner und interessierte Gäste.
Der erste „Stolperstein“ unseres Bezirks wurde eingeweiht. Ein BVV-Beschluss hatte zu dieser Form des Gedenkens angeregt. Weiterlesen

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„Die Faust“

Zum Denkmal auf
dem Platz des 23. April

1946 erhielt der Platz seinen Namen, der auf den Tag der Befreiung Köpenicks durch die Rote Armee hinweist. Darauf machte zuerst eine Holztafel, später ein Steinsockel aufmerksam. (neben dem Gebäude von BVG und Grünflächenamt)

1946 wurde ein Ehrenmal für die Opfer der Köpenicker Blutwoche errichtet. Es war nach 20 Jahren baufällig. Aus einem Wettbewerb für ein neues Denkmal wurde der Entwurf des Grünauer Bildhauers Walter Sutkowski ausgewählt, der zuerst nur aus der Stele bestand. Der achtzigjährige Walter Sutkowski fühlte sich dadurch sehr geehrt. Als er angeregt wurde, bei kaltem Wetter die Arbeit im Freien zu unterbrechen meinte er als gläubiger Christ: Weiterlesen

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Wie kommunistisch ist eine Faust?

aus der „Berliner Zeitung“ vom März 1998:

Ein Streit um Symbole entzweit den Bezirk. Es geht um ein Denkmal und im besonderen um eine Faust. Die reckt sich seit Oktober 1969 in den Himmel über dem Platz des 23. April – einer Parkanlage an der Ecke Lindenstraße/Bahnhofstraße. Das gesamte Denkmal, zu dem noch eine Reliefwand gehört, erinnert an die „Opfer der Köpenicker Blutwoche“. Im Juni 1933 hatte die SA mehrere hundert Andersdenkende – Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen – verhaftet, mißhandelt, viele von ihnen ermordet. Ihre Leichen, teilweise in Säcke genäht, wurden noch Wochen danach an die Ufer der Dahme geschwemmt. Weiterlesen

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Hoch die Faust!

aus dem „Bezirksjournal“ vom März 1998:

Ein Freund des Faust-Denkmals an schöner Köpenicker Stelle bin ich auch nicht. Mehrfach habe ich in dieser Zeitung bezeugt, daß die Erinnerung an die Köpenicker Blutwoche nicht überall, wo sie gepflegt wird, die Absicht hat, aus der Geschichte zu lernen. Heldenverehrung nützt nichts. Rituale nützen nichts. Öffentlicher Trommelschlag nützt nichts, auch gedämpfter nicht. Der rituelle Antifaschismus der DDR – da gibt es kein Vertun – war viel öfter Tagespolitik, als er vielleicht selbst wahrgenommen hat. Er hat ja auch nichts geholfen: Die DDR hatte jedenfalls aus der deutschen Nazi-Geschichte wenig gelernt.

Aber daß das alles Gründe wären, das Denkmal Walter Sutkowskis wegzuräumen – das ist ein abwegiger Gedanke. Auch daß das Denkmal künstlerisch schlecht ist, ist kein Grund, es zu entfernen. Geschichte ist Geschichte: Indem man sie abreißt, kommt keine Wahrheit zu Tage. Keine Straßenumbenennungen! Keine Denkmalstürze! Die Kriegerdenkmäler stehen doch auch das, die Mord- und Totschlagsverherrlichungen. Die Faust von Köpenick muß bleiben, die Diskussion muß anhalten.

Was heißt da „anhalten“, andauern? Sie hat ja noch gar nicht begonnen. Da müssen die Parteien des Großen Lauschangriffs die Geschichte noch ein bißchen belauschen. Aber die Ritual-Antifaschisten auch. Und diejenigen, die früher hier Kränze abgeworfen haben. Hoch die Faust, Genossen, Christen, Bürger!

von Diether Huhn

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Zeichen des Widerstands oder Rot-Front-Symbol?

aus dem „ND“ vom 24. Februar 1998:

Streit um Faust-Denkmal der „Köpenicker Blutwoche“

Als weiterhin angemessen stufte die unabhängige Denkmal-Kommission nach der Wende das Mahnmal „Köpenicker Blutwoche“ in der Bahnhof-/Ecke Lindenstraße in Köpenick ein, vor kurzem ist es dennoch in die Kritik geraten. Die einen sehen in dem Denkmal – eine Faust auf einer Säule, dahinter eine Stele mit einem Zitat von Karl Liebknecht auf der Rückseite – ein „kommunistischen Rot-Front-Symbol“, für andere stellt die Faust nicht Widerstand, sondern Gewalt dar. Weiterlesen

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Ann Notowicz (Vorsitzende der IVVdN Köpenick) vor der BVV am 12. Februar 1998

Das Denkmal auf dem Köpenicker Platz des 23. April wurde errichtet zur Erinnerung an die Köpenicker Blutwoche im Juni 1933. Welch eine skandalöse Ignoranz spricht aus der so falschen und irreführenden Bezeichnung im Antrag der SPD: „ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer von Gewalt in der deutschen Geschichte in der Zeit von 1933 bis 1989“. Weiterlesen

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Bleibt die geballte Faust im Park?

aus dem „Lokalanzeiger“ vom 7. Mai 1992:

Die CDU stellte auf der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) den Antrag, das Monument auf dem Platz des 23. April so umzugestalten, daß es seine „eindeutig kommunistische Symbolik“ verliert. Der Kulturausschuss der BVV dagegen möchte nicht übereilen: Die Mitglieder sind für eine weitere Begrünung des Parkes auf dem Platz. Weiterlesen

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Bestrebungen zur Veränderung des Denkmals und des Platzes

1991 gab es einen Antrag der CDU-Fraktion der BVV zur Umgestaltung des Denkmals

„…daß es eine allseitige Würdigung der Opfer von Faschismus, Krieg und Stalinismus und damit seine eindeutig kommunistische Symbolik verliert.“

In der Diskussion der BVV äußerte sich u.a. der Bezirksverordnete und Bildhauer Blümel, SPD: Weiterlesen

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Bericht über einen Besuch Junger Historiker der Johann- und Anton-Schmaus-Oberschule Kiekebuschstraße beim Bildhauer Sutkowski

Nach einer Steinmetzlehre begann W. Sutkowski ein Bildhauerstudium in Berlin. Er wurde Meisterschüler bei Professer Wackerle. In den zur damaligen Zeit berühmten Ateliers in der Prinz-Albrecht-Strasse 8 hatte auch Walter Sutkowski sein eigenes Atelier.

Mit der Machtübernahme durch Hitler wurden diese Ateliers geschlossen und zur Folterhölle der Faschisten umfunktioniert. Hier, wo Kunstwerke entstanden, ertönten fortan die Schreie der Gefolterten. Weiterlesen

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