Über uns

Am 5. Februar 1990 gründeten rund 200 Personen in der Aula Freiheit 15 den Bund der Antifaschisten Köpenick. Der BdA Köpenick ist seit 1992 eingetragener und gemeinnütziger Verein. Im Jahr 2006 kamen die Mitglieder des Interessenverbandes ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand, Verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener (IVVdN) zu uns. Seitdem heißt unsere Organisation Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Köpenick e.V. (VVN-BdA).

In unserer über 80 Mitglieder zählenden Vereinigung treffen die verschiedensten Generationen und Biographien aufeinander. Jedes fünfte Mitglied ist unter 50 Jahre alt, ein Sechstel unter 30. Unsere jüngsten Mitglieder sind in den 1980er Jahren geboren.

Das älteste Mitglied war viele Jahre Erwin Schulz, 1912 -2012. Als einer der Letzten „Moorsoldaten“ setze er sich für den Erhalt und Ausbau dieser Erinnerungs – und Gedenkstätte ein und war interessanter Gesprächspartner. Als junger Fichte-Sportler leistete er Widerstand gegen die Nazis, kam in das Zuchthaus Luckau und überlebte Moorlager und die Strafdivision 999. Wie oft er seinen Leidensweg der Nachwelt geschildert hat, weiß niemand. Viele Jahre lang war er unterwegs, fuhr zu den Treffen der ehemaligen „Moorsoldaten“, sprach vor Schulklassen, mit Studierenden und jungen Antifas. Seine Geschichte wurde vielfach aufgegriffen und in Zeitungen veröffentlicht. Gerade zu jungen Menschen hatte der Ur-Berliner immer einen besonderen Draht. Für sein unermüdliches Engagement wurde Erwin 2005 mit der Bürgermedaille des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick ausgezeichnet – eine Anerkennung für sein jahrzehntelanges Wirken vor Ort. Erwin starb kurz vor seinem 100. Geburtstag im Jahr 2012.

Auch unsere Gruppenleiter/innen, die sich um die hochbetagten und oft nicht mehr gesunden VdN-Kamerad/innen kümmern leisten einen wichtigen Beitrag zum Vereinsleben. Die jungen Mitglieder beginnen, sie abzulösen.

Seit etlichen Jahren organisieren junge und alte Antifaschist/innen Gedenkveranstaltungen im Stadtteil Köpenick. Jedes Jahr treffen wir uns an der „Faust“, dem Mahnmal für die Opfer der „Köpenicker Blutwoche“ 1933 auf dem Platz des 23. April, und gedenken der Opfer des nationalsozialistischen Terrors im Berliner Südosten und der Menschen, die widerstanden, sich wehrten, Courage zeigten und jüdischen Mitbürger/innen geholfen haben. Hier erinnern wir auch an den Einmarsch der Roten Armee in Köpenick am 23. April 1945 und an die Befreiung vom deutschen Faschismus.

Anlässlich der Jahrestage der Pogromnacht 1938 organisieren wir jedes Jahr im November Stadtrundgänge, mit denen wir an die systematische Zerstörung jüdischen Lebens auch in Köpenick erinnern wollen.

Zusammen mit Schulklassen und engagierten Bürger/innen haben wir in den letzten Jahren über 20 „Stolpersteine“ vor dem letzten bekannten Wohnort deportierter und ermordeter Bürger/innen verlegt.

Mit Lesungen und anderen Veranstaltungen, zu denen wir regelmäßig in die Gedenkstätte „Köpenicker Blutwoche“ einladen, möchten wir einen Beitrag zum kulturellen und historisch-politischen Angebot im Bezirk Treptow-Köpenick leisten.

Wir möchten uns aber auch in Debatten einbringen und aktiv Politik machen: Daher haben wir uns in der Vergangenheit für den Erhalt der Namen von 30 Köpenicker Straßennamen eingesetzt, die nach Antifaschist/innen heißen. Wir sorgen uns auch um den Erhalt von Gedenkorten und streben neue an, wie z.B. den Maria-Jankowski-Park.

Seit über zehn Jahren ist die NPD-Bundeszentrale in der Köpenicker Seelenbinderstraße. Gemeinsam mit Bündnissen wehren wir uns nach Kräften gegen neonazistische Umtriebe und beteiligen uns an verschiedenen Gegenaktionen.

Die Erfahrungen der Zeitzeug/innen, unsere über zwanzigjährige Tätigkeit für eine antifaschistische Gedenkkultur, Forschungen und Veröffentlichungen – dieses Engagement und Wissen für die Zukunft wollen wir erhalten und voranbringen.

Hast du/ Haben Sie Interesse, aktiv zu werden und sich als Mitglied am Fortbestehen des VVN-BdA Köpenick e.V. zu beteiligen? Dann wende dich/ wenden Sie sich an uns:

Die Geschäftsstelle der VVN-BdA Köpenick e.V. in der Gedenkstätte „Köpenicker Blutwoche“ (Puchanstr.12) ist jeden Donnerstag von 15 – 17 Uhr geöffnet.

E-Mail: kontakt@bda-koepenick.de

Wir freuen uns auch über Spenden:

Bankverbindung: VVN-BdA Köpenick e.V. | IBAN: DE47 1009 0000 3801 3350 03 | BIC: BEVODEBB

Wer Mitglied werden möchte, kann den Mitgliedsantrag ausfüllen und an uns senden.

Unsere Satzung ist hier einsehbar.

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