21. Juni 2020 | Erinnerung an die Opfer der „Köpenicker Blutwoche“

Im Juni 1933, wenige Monate nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten, waren Köpenicker SA-Männer in grausamer Weise gegen ihre politischen Gegner vorgegangen. Hunderte Sozialdemokrat*innen, Kommunist*innen, Gewerkschafter*innen und andere wurden in den Nazi-Schlägerlokalen furchtbar misshandelt. Auch die ersten jüdischen Bürger wurden verschleppt. Mindestens 23 namentlich bekannte Opfer wurden zu Tode gequält, erschossen oder starben an den Folgen der Folter.

Todesopfer der Köpenicker Blutwoche:
Richard Aßmann Dr. Georg Eppenstein
Paul von Essen              Hugo Helbing
Erich Janitzky                Götz Kilian
Karl Lange                     Lehmann
Walter Majchrzak  Rudolf Mastaleck
Fritz Otto                      Paul Pohle
Karl Pokern          Alfred Pusch
Paul Röhrens                 Anton Schmaus
Johann Schmaus            Josef Spitzer
Paul Spitzer       Johannes Stelling
Franz Wätzow           Franz Wilczoch

Dieser SA-Terror, der vom 21. bis 26. Juni 1933 andauerte, ist als „Köpenicker Blutwoche“ in die Geschichte eingegangen. Verängstigt, wie gelähmt sahen viele Köpenicker*innen tatenlos zu. Viele applaudierten aber auch dem Nazi-Regime.
87 Jahre nach den Ereignissen wollen wir an die Opfer erinnern und ein Zeichen setzen gegen Neonazismus und gegen rechte Hetze von heute.

21. Juni 2020
Stilles Gedenken
12-18 Uhr :: Platz des 23. April :: Tramhaltestelle Bahnhofstraße/Lindenstraße

Auch Straßennamen, Gedenktafeln und Gedenksteine in den Köpenicker Ortsteilen erinnern an den großflächigen Terror der Nazis im Juni 1933. Wir bitten alle Mitglieder und Freund*innen dort selbstständig Blumen nieder zu legen:

  • Pohlestraße, Ecke Dorotheenstraße (ehemals SA-Lokal „Demuth“)
  • Wendenschloßstraße 390 (ehemals SA-Wassersportheim)
  • Köpenick Nord, Stelen unter den Birken und am Essenplatz (ehemals SA-Lokal „Seidler“)
  • Friedrichshagen: Tafel Richard Assmann (Assmannstr. 46), Friedhof Grab Karl Pokern, Tafel Müggelseedamm 132
  • Freiheit 14 und Dammbrücke: Tafel am Gemeindehaus der Evangelisch-reformierten Schloßkirche und an der Dammbrücke zur Erinnerung an das mutige Handeln des Pfarrer-Ehepaares Ratsch
  • Oberschöneweide: Waldfriedhof, Griechische Allee

Aus Anlass des Jahrestages möchten wir auf unsere Neuauflage der Broschüre „Die Blutwoche von Köpenick“ hinweisen, in der die Artikel des Schriftstellers und Journalisten Rudolf Hirsch gesammelt sind. Rudolf Hirsch nahm 1950 an dem Gerichtsprozess als Gerichtsreporter der „Täglichen Rundschau” teil.

Der Vorstand

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